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Andalusien und dort vor allem die
Costa del Sol sind
bei Deutschen sehr beliebt. So zieht es auch jedes Jahr wieder
einige für immer dorthin, d.h. sie wandern aus. In verschiedenen
Fernsehsendungen wie z.B. „Goodbye Deutschland“ kann man
Auswanderern bei der Verwirklichung ihres Traumes zusehen. Dass
dieser Weg nicht ganz einfach ist und gut überlegt und vorbereitet
sein sollte ist sicherlich klar.
Grundvoraussetzungen, um in Andalusien sesshaft werden zu können
sind meiner Meinung nach
gute
Sprachkenntnisse in Spanisch. Auch bei der Suche nach einem Job
ist das absolut notwendig, genauso wie eine gute berufliche
Qualifikation oder Ausbildung. Dabei sollte man immer auch bedenken,
dass die Arbeitslosenquote in Andalusien weitaus höher ist als in
Deutschland. Davon ist vor allem das Baugewerbe aber auch der
Dienstleistungsbereich betroffen.
Spanien ist Mitgliedstaat der Europäischen Union. Deshalb kann man
als Bürger aus einem anderen Mitgliedsland, z.B. Deutschland oder
auch Österreich, ohne große Schwierigkeiten in Andalusien arbeiten und
auch wohnen. Man benötigt hierfür kein Visum und auch keine
Arbeitserlaubnis. Bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten
muss man sich allerdings beim Einwohnermeldeamt seines spanischen
Wohnortes anmelden. Hierzu reicht in der Regel ein gültiger
Reisepass sowie der Nachweis, dass man tatsächlich dort lebt (z.B.
Mietvertrag, …). Außerdem benötigt man noch die sog. N.I.E. (Número
de Identidad de Extranjero). Diese Nummer benötigt man sowohl für
die Steuerklärung oder auch um überhaupt ein Konto in Spanien
eröffnen zu können. Um die N.I.E. zu bekommen müssen sich deutsche
Staatsangehörige in das zentrale Register für EU-Ausländer
eintragen. Das kann man bei der Oficina de Extranjeros
(Ausländerbüro) bzw. Policía de Extranjeros des neuen spanischen
Wohnortes tun.
An der Costa del Sol sind es vor allem Rentner und ältere Menschen
auch aus Deutschland, die sich dort niederlassen, um ihren
Lebensabend im angenehmen Klima zu verbringen. So findet man auch
Immobileinmakler, die sich extra auf diese Altersgruppe
spezialisiert hat.
Auswanderung: Chancen, Risiken und finanzielle Lösungen
Eine Auswanderung nach Spanien erscheint vielen Deutschen attraktiv.
Bereits jetzt sind über fünf Prozent der dauerhaft in Spanien
lebenden Auswanderer aus Deutschland. Das angenehme Klima und die
niedrigen Lebenshaltungskosten locken die Menschen besonders in
küstennahe Gebiete sowie auf Inselgruppe. Die paradiesisch
erscheinenden Lebensumstände dort werfen die allgemeine Frage auf,
was es im Vorfeld zu planen gilt und wie im Falle finanzieller
Probleme oder gar drohenden Scheiterns zu verfahren ist.
Der
Idealfall: die Chancen und Vorzüge Spaniens
Aufgrund ihrer Lage versprechen gerade die Küstenregionen Spaniens
einen großen Zuwachs an Lebensqualität. Meer und viele Sonnentage,
mediterranes Essen und der entspannte spanische Tagesrhythmus kommen
den Wünschen vieler Auswanderer entgegen. Zwar ist der
Durchschnittsverdienst in Spanien geringer als in Deutschland.
Deutlich geringere Lebenshaltungskosten kompensieren dies aber. Der
Arbeitsmarkt ist im Hinblick auf saisonale Arbeit in der Branche
Tourismus besonders aussichtsreich. Ganzjährig und im gesamten
spanischen Raum sind Berufe der Medizinbranche stark gefragt. Die
Aussichten für Akademiker und Ingenieure sind in und um größere
Städte wie
Barcelona oder die Hauptstadt Madrid hervorragend.
Die
gescheiterte Auswanderung:
Szenario und Gründe
Obschon intelligent vorbereitete Auswanderungen meist erfolgreich
sind, kann es eine Reihe von Gründen geben, die das Projekt
scheitern lassen. Oft sind es finanzielle Engpässe, die einen
Abbruch des Vorhabens nach sich ziehen. Die Gründung eines eigenen
Unternehmens scheitert oftmals an einer unpassenden Auswahl des
Gewerbeobjekts. Häufige Gründungsvorhaben finden sich in den
Bereichen Gastronomie und Einzelhandel und gerade hier entscheidet
die Lage über Erfolg oder Misserfolg. Oftmals wird auch der
Startkapitalbedarf unterschätzt oder die Eigenfinanzierungskraft zu
hoch eingeschätzt.
Auch für abhängig Beschäftigte zeigen sich oft Probleme, die sich
vor allem in der saisonalen Befristung vieler Jobs finden. Nach Ende
eines Arbeitsvertrages steht die Arbeitslosigkeit bevor und
Ansprüche auf eine Wiederaufnahme der Arbeit sind meist nicht
gegeben.
Planung
und Vorkehrungen gegen finanzielle Schwierigkeiten
Wer plant, in Spanien eine Existenz zu gründen, sollte ein
hinreichendes Polster an Eigenkapital zur Verfügung haben. Die Höhe
muss zur Überbrückung etwaiger Engpässe in der Anlaufzeit und
außerhalb der Hochsaison ausreichen.
Wer einer abhängigen Beschäftigung nachgeht, sollte im Vorfeld genau
die Konditionen des Arbeitsvertrages studieren. Besonders Fragen
saisonaler Befristung sind hier zu klären. Gerade zu Beginn der
Beschäftigung in Spanien sollte der deutsche Wohnsitz vorsorglich
beibehalten werden, um im Falle des Scheiterns zurückkehren zu
können.
Die Frage
der staatlichen Unterstützung
Mindestens sechs Monate muss ein Arbeitsverhältnis laufen, damit
Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass die spanische Arbeitslosenhilfe deutlich
geringer ausfällt als die deutsche. Dies betrifft sowohl Bezugsdauer
als auch Höhe. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise und drohende
weitere Einschnitte in der Sozialhilfe verschärfen das Problem.
Weiterhin muss Auswanderern klar sein, dass bei einem endgültigen
Umzug nach Spanien auch die deutschen Leistungsansprüche nach SBG II
vollständig entfallen. Im Krankheitsfall gibt es zudem keine
Leistung in Spanien, die dem Entgeltfortzahlungsgesetz in
Deutschland ähnlich ist.
Akute
Lösungen zur Überbrückung finanzieller Engpässe
In häufigen Fällen ist eine finanzielle Zahlungsschwierigkeit
vorübergehend, etwa in saisonal schwankenden Jobs oder bei
kurzfristigen Erkrankungen.
Hierbei besteht eine Reihe von Optionen, wieder liquide zu werden.
Die Aufnahme eines Bankenkredits ist eine Möglichkeit, die jedoch in
Spanien gerade bei der Darlehensvergabe an Selbstständige mit hohen
Anforderungen an Bonität verknüpft sind. Es empfiehlt sich daher
besonders, in Deutschland Geldreserven zu halten, die im Notfall
genutzt werden können. Finanzielle Unterstützung oder Kreditvergabe
durch Freunde und Familie ist eine weitere Überbrückungslösung. Bei
akutem Geldbedarf stellen Finanzdienstleister eine kostengünstige
Möglichkeit für den
internationalen Geldtransfer dar.
Rückwanderung
Aufgrund des nie auszuschließenden Risikos, zu scheitern, sollten
Auswanderer schon von Beginn an auf eine mögliche Rückwanderung
vorbereitet sein. Ein gewisses Budget, das zumindest für
Rückflugtickets ausreicht, sollte zurückgelegt werden. Zudem sollte
stets der Kontakt nach Deutschland gewahrt bleiben. Besonders die
Verbindung zu alten Kollegen als Ansprechpartner bei der Jobsuche
sollte bestehen bleiben. Da Rückwanderer selten sofort eine Bleibe
finden, ist auch der Kontakt zu Personen wichtig, bei denen sie
vorübergehend aufgenommen werden können.
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